Gedankenbilder zum Wahlkampf
Eine Wahl in einer Demokratie ist weit mehr als ein reiner Verwaltungsakt, bei dem Stimmen gezählt und Mandate verteilt werden. Sie spiegelt das Verhältnis zwischen Bürgern und ihren Repräsentanten wider und gibt uns die Möglichkeit, unsere gemeinsame Zukunft zu gestalten. Doch der Wahlkampf, wie er sich heute in den Medien präsentiert, hat sich zunehmend von inhaltlicher Tiefe zu einem oberflächlichen Spektakel gewandelt. Statt um ernsthafte politische Auseinandersetzungen scheint es vor allem um das rhetorische Kräftemessen der Spitzenkandidaten zu gehen. Dabei tritt das Wesentliche, nämlich die Zukunft unseres Landes, in den Hintergrund.
Es wird vor allem auf Konfrontation gesetzt, auf das Gegeneinander, auf das Debattieren und das „Zerfleischen“ der Kandidaten. Dabei geht es weniger um inhaltliche Auseinandersetzungen als vielmehr um ein Schaulaufen, bei dem man den Eindruck bekommt, als ginge es darum, wer die besseren rhetorischen Schachzüge vollzieht, wer die schärferen Angriffe setzt, wer die meisten gerichtlichen Verfahren des Gegenübers in einer eindrucksvollen langen Liste darstellen kann, wer die meisten Versprecher findet, etc. . Die Medien verstärken dies durch ihre Inszenierung der Auseinandersetzungen. Die Kamera bleibt fokussiert auf die Spitzenkandidaten, die in kurzen Schlagabtauschen und pointierten Aussagen agieren. Es ist fast so, als stünde das Persönliche vor dem Politischen, das Spektakel vor der Substanz.
Ich denke, dass diese Art der Darstellung unsere Gesellschaft polarisiert! Sie schafft Feindbilder und spaltet, anstatt zu verbinden. Menschen fühlen sich angezogen oder abgestoßen, nicht aufgrund der politischen Inhalte, sondern wegen der Art, wie diese Inhalte präsentiert werden. Man könnte fast sagen, dass sich ein Teil der Bevölkerung über diese Inszenierungen ergötzt, während ein anderer Teil zunehmend das Vertrauen in die Politiker und den demokratischen Prozess verliert.
Meine Vision:
Aber wäre es nicht besser, wenn der Wahlkampf ein Raum wäre, in dem die Parteien ihre Visionen für die Zukunft darlegen, ihre Pläne und Projekte vorstellen, ihr gemeinsamen Schnittmengen mit den anderen Mitbewerbern darstellen? Wenn die Spitzenkandidaten nicht nur als Kontrahenten auftreten, sondern als Persönlichkeiten, die für ihre Überzeugungen stehen und diese auf eine menschliche Weise kommunizieren? Eine Politik, die sich menschlich anfühlt – das ist es, was wir brauchen.
Denn Politik sollte etwas anderes sein als nur ein Kampf um die Macht. Sie sollte sich als Dienst am Gemeinwohl verstehen. Dazu gehört, dass wir die Personen, denen wir unsere Stimme geben, als Menschen wahrnehmen – mit all ihren Stärken und Schwächen, mit ihrer Geschichte und ihren Ideen. Ein Wahlkampf, der darauf abzielt, diese menschliche Dimension in den Vordergrund zu stellen, würde nicht nur die Qualität der politischen Debatte verbessern. Er würde auch das Vertrauen in die Demokratie stärken.
In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, wie wichtig unterschiedliche Positionen zu Themen sind. Ich finde verschiedene Anschauungen sooo produktiv und zielführend, wenn man bereit ist, Kompromisse daraus zu erzielen!
Am kommenden Sonntag werden wir unseren Nationalrat wählen. Möge diese Wahl nicht nur ein Ereignis sein, das von Polemik und Zuspitzung geprägt ist, sondern auch ein Moment des Innehaltens und der Reflexion. Ein Moment, in dem wir uns daran erinnern, dass Demokratie mehr ist als nur das Spiel der Mächtigen/ der Wortgewandten/ der Tüftler/… , sondern ein Prozess, der uns alle betrifft, als Bürger und als Menschen in unserem schönenen und friedlichen Österreich!
Meine lieben Freunde hier, wie denkt ihr darüber?
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