Es ist wieder Freitag – und ich liebe diese leisen Momente am Ende der Woche, in denen man kurz innehalten und über das nachdenken kann, was einem im Alltag begegnet.
Freitag ist für mich der perfekte Tag für #Gedankenbilder, die uns alle betreffen.
Heute geht es um ein Phänomen, das wir alle kennen: arrogante Menschen im Alltag.
Jeder von uns hat schon mit ihnen zu tun gehabt, viele ärgern sich über sie – und manchmal, wenn wir ehrlich sind, sind wir es auch selbst.
Kennst du diese Menschen, die immer alles besser wissen, dich spüren lassen, dass sie „über dir“ stehen, dich im Gespräch kleinmachen oder dich mit einem abwertenden Blick strafen, wenn du einen Fehler machst?
Es tut weh, wenn jemand dich #herablassend behandelt, vor allem, wenn es Menschen sind, die dir eigentlich wichtig sind: Kollegen, Familienmitglieder, Partner, Freund:innen oder sogar Vorgesetzte.
Als Mediator sehe ich immer wieder, wie viel Leid arrogante, herablassende #Kommunikation in Familien, #Beziehungen und #Teams auslöst. Menschen verlieren #Selbstvertrauen, beginnen, sich zurückzuziehen, fühlen sich wertlos oder ständig „zu dumm“. Und oft bleibt ein leises, nagendes Gefühl:
„Bin ich weniger wert?“
Doch was steckt dahinter?
Wissenschaftlich betrachtet ist #Arroganz oft eine #Schutzstrategie.
Studien der University of Georgia zeigen, dass Arroganz häufig mit unsicherem #Narzissmus verbunden ist: Menschen, die innerlich voller Zweifel sind, stellen sich nach außen groß dar, um sich selbst zu stabilisieren (Brunell et al., 2008).
Auch die Forschung zu sozialer Dominanz zeigt: Wer andere kleinmacht, versucht oft, sich selbst als überlegen zu inszenieren, während innerlich Angst vor Bedeutungslosigkeit oder Ablehnung besteht (Anderson & Kilduff, 2009).
Ein häufiges Muster:
Sie stützen ihre #Überheblichkeit gerne auf „objektive“ #Autoritäten wie Wissenschaft oder Gesetzgebung. Sie zitieren Studien, Paragraphen oder „die Wissenschaft sagt“, um ihre Argumente unangreifbar zu machen und dir zu zeigen, dass sie mehr wissen. Oft geht es ihnen dabei nicht um Dialog oder Aufklärung, sondern darum, ihr Wissen zur Schau zu stellen und ihre Überlegenheit zu demonstrieren.
Dies nennt man in der Kommunikationspsychologie auch „intellektuelle Dominanzhaltung“ – eine Strategie, andere durch Fachsprache und Wissenshierarchie zu kontrollieren.
Woran du herablassende Menschen erkennst:
– Sie hören nur zu, um zu antworten, nicht, um zu verstehen.
– Sie unterbrechen dich oft oder werten deine Aussagen sofort ab.
– Sie gebrauchen Fachbegriffe oder Gesetze, um dich sprachlich zu dominieren.
– Sie korrigieren kleinste Fehler in deinen Aussagen, um sich selbst zu erhöhen.
– Sie erwarten Respekt, ohne selbst respektvoll zu sein.
– sie werden persönlich, beziehen deine Kleidung, deine finanzielle Situation, deine Vorlieben, etc ei.
Warum lassen wir uns das oft gefallen?
Weil wir hoffen, ihre #Anerkennung zu bekommen, weil wir #Konflikte vermeiden wollen oder weil wir unbewusst glauben, weniger wert zu sein.
Herablassende Menschen sind nicht stark. Sie haben #Angst, klein zu wirken. Sie benutzen #Wissen und #Autorität oft wie einen Schild – aber du bist nicht verpflichtet, ihr Spiel mitzuspielen.
Dazu fällt mir eine persönliche Geschichte ein:
Ich hatte einmal einen großen Auftrag für eine Werbefirma, bei dem ich als Fotograf Models für eine Kampagne fotografierte. Alles lief gut, bis ein Model hereinkam, die vom ersten Moment an spüren ließ, dass sie „über mir“ stand.
Sie belächelte mich, während ich Licht und Hintergründe einrichtete, und meinte laut:
„Also, ich habe ein Hochschulstudium, ich weiß schon, wie ich fotografiert werden möchte.“
Während des Shootings erklärte sie mir gönnerhaft, wie ich die Kamera zu halten hätte, welche Perspektive ich nehmen solle und dass „Fotografen oft keine Ahnung hätten“. Sie bestand darauf, dass ich ihre Vorstellungen umsetze, weil sie studiert hat.
In diesem Moment erinnerte ich mich an den Dunning-Kruger-Effekt: Menschen mit begrenztem Wissen neigen dazu, ihre Kompetenz massiv zu überschätzen, weil sie die Komplexität eines Fachbereiches gar nicht überblicken. Genau das geschah hier: Sie hatte „ein bisschen Wissen“ und glaubte, „alles zu wissen“, während sie die Tiefe meiner Expertise als Fotograf ignorierte.
Als wir fertig waren, ging ich ruhig zu ihr, sah sie an und sagte:
„Weißt du, ich finde es schön, dass du studiert hast. Ich übrigens auch – sechsmal und abgeschlossen.“
Ich reichte ihr meine Visitenkarte, packte meine Kamera ein und sagte:
„Beim nächsten Mal kannst du dich gerne wie ein Mensch benehmen, nicht wie eine arrogante Prinzessin.“
Dann ging ich einfach.
Manchmal, wirklich manchmal, darf man als ruhiger Mensch klare Grenzen ziehen. Nicht, um jemanden #bloßzustellen, sondern um sich selbst und den eigenen #Wert zu schützen. Manchmal brauchen Menschen ihre #Titel wie eine Rüstung, um sich sicher zu fühlen. All das ist in Wahrheit nur Rauch und Schall…
Hast du auch schon einmal erlebt, dass jemand mit vermeintlichem Wissen auf andere herabschaut? Wie bist du damit umgegangen?
Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren – sie können anderen helfen, in solchen Situationen ihre Würde zu bewahren und sich klar abzugrenzen.
#Gedanken #Freitag #leben

















































































